Slowly going zero waste – 10 Anregungen zur Vermeidung von Müll im Alltag

power as a collective

Wir werfen laut Worldwatch Institue jedes Jahr weltweit zwischen vier bis fünf Billionen Plastiktüten weg. Das weltweit meist benutzte Konsumprodukt wird nur wenige Minuten benutzt und anschließend weggeworfen in einer Menge, die ein hundertfaches über jeder anderen Ware liegt. Plastiktüten sind das Wegwerfprodukt schlechthin. Die Wiederverwertung liegt bei unter 1%… Was passiert damit? Die Luft wird verpestet, wenn sie verbrannt werden oder sie verseuchen Müllhalden mit giftigen Chemikalien. Und weil sie so schön leicht sind, trägt der Wind ein Prozent dieses Mülls davon und die Tüten landen in Bäumen etc. oder landen im schlimmsten Fall im Meer. 1988 wurden innerhalb von zwei Wochen 15 tote Lederschildkröten an die Stände von Long Island gespült, elf von ihnen hatten eine Plastiktüte verschluckt weil Lederschildkröten unglücklicherweise ausgesprochen schlechte Augen haben und den Müll mit ihrer Leibspeise (Quallen) verwechseln. Das Verrückte: Gerade diese Wegwerfprodukte sind so produziert, dass sie beinahe ewig halten. Wir sprechen nicht nur von Plastiktüten, sondern auch von Einmalrasierern, Partybesteck, Zahnbürsten, Wasserflaschen, Kaffeebecher und und und… Laut Umweltprogramm der Vereinten Nationen schwimmen in unseren Meeren pro Quadratkilometer etwa 18.000 Plastikteile. Etwa 1000 Meilen vor der kalifornischen Küste schwimmt z.B. der sogenannte Müllstrudel – eine gigantische Menge aus Abfällen, zweimal so groß wie die Vereinigten Staaten. Er enthält sechsmal soviel Plastik wie Biomasse. Am Gewicht gemessen gibt es im Pazifik sechsmal mehr Plastikmüll als Plankton, Quallen und Fische. Tiere sterben… Und das ist nur ein kleiner Ausflug in die Ausmaße die unsere Müll Produktion mit sich bringt…

Es ist an der Zeit, dass wir als Konsumenten uns in irgendeiner Art und Weise entscheiden wie wir das weiter unterstützen wollen.
Wir können das machen, indem wir uns ansehen wie Müll in unserem eigenen Haushalt entsteht, meist durch mehr oder eher weniger bewussten Konsum im Alltag.

Ich habe für euch ein paar Ideen gesammelt, wie wir das verringern können: Meine 10 Anregungen & Tipps zur Vermeidung von Müll

  1. Plastiktüten
    Plastiktüten sind der erste Schritt und ein leichter Start für jeden Anfänger. Die Lösung ist simpel: Meide Plastik- und aber auch Papiertüten im Supermarkt wo du nur kannst. Ich habe zum Beispiel immer einen oder zwei Stoffbeutel in meiner Tasche, andere nutzen einen Einkaufskorb. So umgeht man nicht nur unbequemes Stapeln auf dem Arm, man neigt auch weniger dazu zu viel einzukaufen. Gleiches gilt übrigens für die Plastikbeutelchen beim Obst & Gemüse. Die werden damit auch überflüssig.
  2. Take Away
    Zu faul zum Kochen? Gelüste? Zu bequem das Haus zu verlassen? Kennen wir alle. Hin und wieder passiert es, wir bekommen Lust darauf beim Lieblings-Inder zu bestellen oder beim Italiener Essen zum Mitnehmen zu ordern. Ist gemütlich, ich geb es ja zu. Mehr aber auch nicht. Der Geschmack des Essen wird in Pappschachteln nicht besser, im Gegenteil. Und die Umwelt dankt es uns auch nicht, denn die ganze Verpackung des Essens verursacht schnell einen enormen Müllberg. Nur durch Bequemlichkeiten. Gleiches gilt übrigens auch für Kaffee zum Mitnehmen.
    Auch hier gibt es simple Lösungen. Vor etwa einem Jahr habe ich mir eine kleine Thermoskanne zugelegt, die ich sowohl im Sommer, als auch im Winter regelmäßig benutze. Man kann sich Getränke zum Mitnehmen in die Kanne einfüllen lassen um Pappbecher zu beiden.
    Und wenn du wirklich mal zu faul zum Kochen bist, lass dir das Essen beim Restaurant um die Ecke doch einfach in eigene Behälter füllen. Und wenn dir das Fragen danach zu unangenehm ist, setze dich einfach hin und genieße dein Essen dort. Schmeckt übrigens auch besser.
  3. Obst & Gemüse
    Vorab: Natürlich muss jeder für sich selbst entscheiden und abwägen, denn mehrere Faktoren beeinflussen unsere Kaufentscheidung, nicht nur die Verpackung. Bio-Gurken sind in der Regel immer abgepackt. Das wirkt verquer, hat aber im ersten Schritt nichts miteinander zu tun und fungiert als Schutz.
    Ganz ehrlich? Wenn ich die Wahl habe, bevorzuge ich regionales Obst & Gemüse, im Zweifel auch mal wenn es abgepackt ist. Im besten Fall hat man einen Unverpackt-Laden oder einen kleinen Bauern-Markt in der Nähe. Hier gilt: Abwägen, gucken und einfach kurz überlegen bevor man zugreift wenn man zwischen eingepackten Cocktail-Tomaten und der losen Alternative entscheiden muss.
  4. Mehrweg
    Wenn ich mich zwischen dem Joghurt im Glas oder im Becher entscheiden muss, nehme ich die Glas-Variante. Die Gläser kann man auch super wieder verwerten, ich spüle sie zum Beispiel und nutze sie als Aufbewahrung für Nüsse oder sogar als Trink- & Cocktailgläser.
  5. Grundnahrung & Putzmittel
    In vielen großen Städten gibt es inzwischen Unverpacktläden. Auch zu uns ins kleine Städtchen wird bald einer kommen und ich freue mich riesig, weil ich Konzept ganz wunderbar finde. Dort könnt ihr Dinge wie zum Beispiel Essig zum Putzen oder Waschmittel abfüllen, Nudeln, Reis & vieles, vieles mehr unverpackt einkaufen.
    Außerdem kann man auch auf natürliches zurück greifen und mit Kastanien waschen oder sein Reinigungsmittel selbst machen. Hierzu gibt es inzwischen unendlich viel YouTube Material.
  6. Mehr selbst machen
    Es ist nun mal eben so: Wenn ich was Süßes kaufe, esse ich es auch. Ich bin da leider sehr undiszipliniert. Daher gibt es bei uns zuhause eigentlich nichts Süßes (das leider in der Regel mit Verpackung & Plastik kommt). Wenn mich die totale Lust überkommt, können wir Cookies backen oder einen kleinen Kuchen. Das macht mehr Spaß, schmeckt besser, gibt ein gutes Gefühl und Müll entsteht tatsächlich weniger.
  7. Grundnahrungsmittel in größeren Mengen kaufen
    Damit könnt ihr nicht nur Geld, sondern auch Zeit sparen, die ihr fürs Einkaufen verwendet und vor allem Plastikverpackungen. Zum Beispiel Nüsse, Reis oder Tee, je nachdem welche Lebensmittel ihr häufig braucht und ansonsten in der klein abgepackten, teuren Variante einkauft. Es gibt da ein paar Lieferdienste, z.B. perfektegesundheit.de für Rohkost. Finde ich super.
  8. Hülsenfrüchte
    Bevor ihr zu den Alu-Dosen greift, zieht die lose Variante in Betracht. Das hat nur den einen kleinen Nachteil, dass man planen muss wann man Hülsenfrüchte verwenden will, weil man sie einweichen muss.
    Und für alle, die keine Zeit haben und trotzdem keine Konserven nutzen möchten gibt es z.B. bei Alnatura Kichererbsen & Co. in Gläsern. Das ist immer noch besser als Alu.
  9. Bring deine eigene Verpackung mit
    Am Wochenende kaufe ich gerne auf unserem Wochenmarkt ein. Eier vom Bauern aus der Umgebung, guten Bergkäse etc. Ich habe für die Eier immer eine alte Eier-Schachtel dabei. In Zukunft will ich auch den Käse nicht abpacken lassen und stattdessen direkt eine Brotzeitbox mitbringen. Der Jutebeutel tut’s für Gemüse vom Markt oder Brötchen vom Bäcker auch.
  10. Wiederverwertbares
    Ja, ich weiß. Es ist einfach nicht besonders sexy. Aber so Dinge wie Stoff-Taschentücher sind eben so Produkte, die uns einiges an Müll ersparen. Vor allem, wenn man wie ich immer eine laufende Nase hat. Mit in die Kategorie fallen Stoff-Servietten, Stoff-Windeln, Menstruationstassen, waschbare Wattepads, Microfasertücher etc. Und hat man sich erst mal daran gewöhnt, merkt man erst mal WIE praktisch diese Varianten sind.

Wer Interesse hat an diesem Thema: Ich habe hierzu ein Buch gelesen das ich auch als Quelle für meinen ersten Absatz genutzt habe und daher nochmal namentlich erwähnen und empfehlen will: Alles Öko! 1 Jahr im Selbstversuch von Colin Beavan.

Was macht ihr so im Alltag um Müll zu vermeiden? Habt ihr noch Tipps die ihr teilen wollt?

Übrigens – Du bist interessiert am Thema Nachhaltigkeit? Schau mal bei http://www.vielleicht.de vorbei. Hier habe ich einen Artikel geschrieben über Minimalismus & Nachhaltigkeit mit dem Titel „In 5 Schritten dein Leben vereinfachen – und nebenbei etwas Gutes tun“. Hier geht’s lang.

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3 Kommentare zu „Slowly going zero waste – 10 Anregungen zur Vermeidung von Müll im Alltag“

  1. Das Buch möchte ich auch unbedingt noch lesen :) Eine schöne Sammlung an Tipps, die du da erstellt hast. Sehr verwundert hat mich aber wirklich, dass nur 1% der Plastiktüten wieder genutzt werden. Auch wenn bei mir selbst kaum welche anfallen, da ich auch in 90% der Fälle einen Jutebeutel extra dabei habe, verwende ich, wenn ich welche bekomme, die Tüten direkt als Müllbeutel, dafür sind sie ja quasi prädestiniert und ich kenne das auch aus meinem Umfeld eigentlich nur so… schade, dass viele Menschen die dann wohl einfach wegwerfen (in einen anderweitigen Müllbeutel. Da merkt man doch selber schon, wie doof das eigentlich ist…)

    Gefällt 1 Person

    1. Ich hatte mir genau das gleiche gedacht als ich das gelesen hatte, weil ich Plasiktüten auch immer als Mülltüten verwendet hab :) aber da es eine weltweite Betrachtung ist kann ich mir das schon vorstellen – wenn man mal überlegt wie selbstverständlich Plastiktütchen zum Beispiel in Asien sind…

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