1. Schritt: Entrümpeln

GetRidOfIt
blog.freepeople.com, 17.05.16

Entrümpeln – der erste große & aufregende Schritt eines jeden Minimalisten. Vielleicht findest du es auch langweilig, ich persönlich mag es. Ich räume generell gern auf und entrümpeln finde ich großartig und befreiend. Weil wir uns nun noch ganz am Anfang befinden widmen wir uns zunächst dem Entrümpelungsprozess innerhalb der eigenen vier Wände. Zunächst geht es mal um unseren physischen Kram.

Und dazu geb ich euch mal die besten Tipps rund um das Thema Entrümpeln mit auf den Weg.

Wie also anfangen?

  • Eine Möglichkeit ist natürlich die 30-Tage Challenge, die ich für euch geschrieben habe. So habt ihr genaue Vorgaben welchen Regionen eurer Wohnung ihr euch von Tag zu Tag widmet.
  • Das Ganze geht auch spielerischer, wenn dir im Gegensatz zu mir Entrümpeln überhaupt keinen Spaß macht. Das Minimalismus Spiel von „the Minimalists“. Es funktioniert ganz einfach: Du suchst dir einen Freund oder ein Familienmitglied das auch entrümpeln will. Ihr fangt gemeinsam an. Am ersten Tag müsst ihr einen Gegenstand entrümpeln, am zweiten Tag zwei, am dritten Tag drei – und so weiter. Das ist am Anfang sehr einfach, wird aber heikel je länger das Spiel gespielt wird. Nach einem Monat ist es vorbei. Wer durchgehalten hat, gewinnt. Und wenn ihr es beide geschafft habt? Gratulation, denn ihr habt euch beide von rund 600 Gegenständen getrennt. Hier habt ihr auch den Link dazu.
  • Ihr könnt es auch etwas flotter & radikaler machen wie Ryan von „the Minimalists“ mit einer Packing Party. Ryan hat mit einem Freund sein ganzes Hab und Gut in Kisten eingepackt, als würde er umziehen. Er hat auch Möbel eingepackt – wirklich alles. Nachdem er fertig war hat er den nächsten Monat damit verbracht alles was er davon brauchte wieder aus den Kisten auszupacken. Es fing an mit seiner Couch und dem Couchtisch und ging weiter mit seiner Zahnbürste… Am Ende des Monats stand er vor restlichen Kisten – ein Großteil seines Besitzes war noch darin verpackt ohne dass er es vermisst hatte. Also hat er diesen Teil weggegeben. Ich finde das großartig aber es ist zugegebenermaßen schon etwas radikal. Also wenn du Lust auf diese hardcore Challenge hast & ein wenig ungeduldig bist – vielleicht bietet sich das ja auch für dich an.

Im Prinzip wisst ihr alle wie ihr entrümpelt. Du kannst es auch in deinem Rhythmus machen und dich von Raum zu Raum arbeiten. Ein kleiner Tipp hierzu noch von mir: Fang eventuell nicht mit sentimentalen Gegenständen an, sondern mit Dingen von denen du dich gut trennen kannst. Man darf das Entrümpeln nicht unterschätzen und du musst dich ja nicht schon am Anfang nicht von deinen Gefühlen überwältigen lassen!

Was behalten?

Du behältst nur was du wirklich brauchst oder was du sehr gern hast. Bestimmt wirst dich bei dem ein oder anderem Gegenstand schwer tun. Und ganz ehrlich? Mach langsam. Dinge von denen ich mich zunächst nicht lösen konnte habe ich einfach zunächst behalten. Du wirst wahrscheinlich wie ich mit der Zeit immer weniger Bezug zu deinem Zeug haben und wirst dadurch wahrscheinlich auch etwas extremer. Irgendwann kommt der Moment, indem du es guten Gewissens weg geben kannst. Und wenn nicht, ist es wohl besonders wichtig für dich. Und das ist auch okay.

Was, wenn ich etwas weg gebe und es danach bereue? Kommt das vor?

So gut wie nie. Die meisten Gegenstände wirst du nicht vermissen, du wirst dich nach kurzer Zeit schon nicht mal mehr an sie erinnern. Natürlich kann es vorkommen, dass es zu voreiligen Entschlüssen kommt. Das meiste kannst du aber kostengünstig ersetzen. Es geht natürlich nicht darum erst alles auszumisten um es danach wieder neu zu kaufen. Das hat mit Minimalismus nichts zu tun. Wenn du zum Beispiel das Waffeleisen weggegeben hast und ein halbes Jahr später spontan Lust auf Waffeln kriegst, kannst du auch in das nette Cafe von nebenan gehen oder du machst dir eben Pancakes. Du bist kreativ genug um keine Zweifel aufkommen zu lassen!

Wieviele Gegenstände darf ich besitzen?

Das ist eine Frage die wohl immer und immer wieder aufkommt. Wie gesagt, es gibt einige Minimalisten die weniger als 100 Gegenstände besitzen. Ich besitze deutlich mehr und mich hat ehrlich gesagt noch nie die Lust überkommen mein Hab und Gut zu zählen. Aber ich denke das ist auch etwas relatives. Du liebst es zu basteln und zu malen? Dann ist es mehr als okay Künstlerbedarf zuhause zu haben. Du liebst Pflanzen? Dann ist es schön für dich einige davon zuhause zu haben. Ich hoffe ihr versteht worauf ich hinaus will. Es gibt hier keine Regeln. Du legst sie fest, aber du musst ehrlich zu dir sein. Als Minimalist lebst du in einer Wohnung oder einem Haus das nur Gegenstände enthält die für dich entweder einen großen Mehrwert oder große Freude bedeuten. Alles andere geht.

Was mache ich mit den ausgemisteten Sachen?

Das ist eine wichtige und verantwortungsvolle Frage mit der du dich in jeden Fall auseinander setzen musst. Im Prinzip musst du dich entscheiden ob du dir die Zeit nimmst es zu verkaufen oder du spendest deine entrümpelten Gegenstände. Ich muss sagen dass ich mich oft für die zweite Variante entscheide, einfach aus Zeitgründen. Du kannst auch nach einer großen Entrümpelungsaktion auf den Flohmarkt gehen und danach alles was du nicht verkauft hast spenden. Das wäre doch ein schöner Mittelweg?
Ich habe es im letzten Post schon erwähnt: Werfe intakte Gegenstände nicht weg – jemand anderes freut sich höchstwahrscheinlich sehr wenn er es haben könnte. Nur weil es keinen Mehrwert für dich hat, bedeutet es nicht dass es keinen Mehrwert für jemand anderen haben kann.Entrümpeln kostet Zeit & vor allem Kraft. Manchmal erschöpft es – vor allem am Anfang wenn man merkt wie sich das Zeug über die Jahre angesammelt hat.

Aber es befreit, wenn man sich von dem ganzen Kram, alten Büchern oder Klamotten löst. Oft löst man sich dadurch nämlich auch von den Werten weswegen man sie behalten hat. Status, Privileg – wenn es auch wahrscheinlich nicht die ursprüngliche Intention gewesen ist.

Du bist viel mehr als die Gegenstände die du besitzt. Viel mehr. Und das Ausmisten wird dir helfen anders über die Gegenstände zu denken.
ALLES was wir besitzen ist ersetzbar. Sei nie abhängig von Dingen die du verlieren könntest. Sei frei und lebe und definiere dich nicht über deinen Besitz, sondern über deine Leidenschaften und die Werte die du vertrittst.
So wird dein Leben minimalistisch. Das heißt nicht leichter – sondern einfach simpel. Schaffe durch deine Entrümpelungsaktion wieder Raum und bringe so durch weniger wieder mehr in dein Leben: Mehr Zeit, mehr Freunde, mehr Liebe, mehr Bedeutung, mehr Leidenschaft, mehr Du, mehr geben und mehr Leben.

Viel Spaß beim Entrümpeln!

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