„Alles in allem… Sport aus falscher Motivation“, sage ich und strahle. Mein Freund sieht mich verdutzt an. „Aber bei Sport gibt es doch keine falsche Motivation und wer bist du, das zu entscheiden?“, fragt er. Wir reden – und kommen lange auf keinen Punkt. Der Grund ist das Thema meines neuen Blogposts an dem ich bereits seit Tagen feile.
Mein neues Thema wollte ich zum Thema Fitnesswahn schreiben. Und ich habe den gesamten Post, in dem bereits mehrere Stunden Arbeit steckten, nicht ohne Grund gerade eben gelöscht. Ich wusste worauf ich mich einlasse, wenn ich anfange eine Serie über Gesundheit schreiben zu wollen – das dachte ich zumindest.
Trotzdem will ich mich diesem Thema widmen. Denn bei Sport gibt es meiner Meinung nach eben auch Momente in denen Motivation falsch ist.
- Schönheitsideale
Du sollst dich wohl in deinem Körper fühlen. Wenn du das nicht tust & abnehmen willst, dann ist Sport natürlich wichtig und förderlich. Aber mach es nicht weil die Gesellschaft uns bestimmte Bilder vor die Nase klatscht die uns zeigen wie wir aussehen könnten, oder vielmehr sollten. Ich finde das ist es etwas, was wir uns in Erinnerung rufen sollen, egal ob es nun um Magerwahn oder einen extremen Fitnesstrend geht. - Äußerer Schein
Wir leben in einer Welt in der Dinge gern verschönt dargestellt werden. Fitness-Bilder auf Instagram & Co. zeigen aber meist nicht den langen Weg bis zu dem Punkt an dem es möglich war dieses Bild zu machen. Und unabhängig davon sollten wir Sport weder machen weil es fotogen ist, noch weil es gerade cool ist- sondern weil es gut tut!
Nicht um jeden Preis, nicht rund um die Uhr und nicht immer zu 200 %!
Achte auf dich – du musst und sollst dich nicht immer zwingen. Manchmal ist es auch mal gesund zu ruhen und sich zurück zu nehmen oder eine kleine Pause einzulegen.
Es ist auch nicht notwendig, rund um die Uhr 100% gesund zu essen und Sport zu treiben. Ich finde das ist ja gerade das Geheimrezept um konsequent zu bleiben: sich auch mal Dinge zu erlauben. Es okay zu finden, den Tag auf der Couch zu verbringen oder sich Schokolade zu gönnen.
Und ja – natürlich wächst du über dich hinaus, wenn du über deine eigenen Grenzen gehst. Das geht aber nicht jedes mal wenn du ins Fitnessstudio gehst. Achte darauf, in gesundem Maße zu trainieren und deinen Körper nicht zu überanstrengen wenn du merkst, dass aktuell nichts oder wenig voran geht. Genau dann ist Rücksicht nämlich gefragt.
Aber ganz ehrlich? In Wahrheit ist es viel schwieriger. Ich will nicht urteilen. Weder über unterschiedliche sportliche Motivationen die ich nicht nachvollziehen kann oder albern finde noch darüber wie andere Menschen mit ihrem Körper umgehen.
Die Wahrheit ist, ich war selbst ein Opfer falscher Motivation. Als ich anfing Yoga zu praktizieren, fand ich nach einiger Zeit diese irren Bilder auf Instagram. Ihr wisst welche Bilder ich meine – die, die mehr Gymnastik sind als ursprüngliches Yoga. Und natürlich hat es mich als blutigen Anfänger der noch nichts von Yoga verstand beeindruckt. Und es hat mich motiviert, ich wollte das auch können. Ohne viel grundlegende Praxis im Vorhinein macht man sich dabei jedoch schnell etwas kaputt. Ich hab vieles falsch gemacht und mir nach kürzester Zeit eine Hüftzerrung geholt. Deshalb liegt es mir am Herzen. Aber trotzdem muss jeder für sich selbst den Mittelweg finden.
Die Message ist klar: Achtet auf euch. Ihr seid Menschen, ihr seid manchmal krank, gestresst oder müde. Fangt in diesen Momenten nicht an, euch zusätzlich unter Druck zu setzen, wenn euer Körper nach Ruhe schreit. Ich finde es schade, wenn wir uns selbst der leistungsorientierten Gesellschaft beugen obwohl der eigentliche Fokus darauf liegt uns selbst etwas Gutes zu tun.