Faul sein. Ist das okay? Ist das überhaupt gut? Wann muss ich aufstehen und wann brauche ich die Ruhe? Viele Fragen kreisen um ein Wort an dessen Verruf ich stark zweifle. Ein Wunsch nach Nichtstun wird eine Reise zu uns selbst. Das ist nicht nur heilend, das ist wichtig. Darum lohnt es sich manchmal liegen zu bleiben.
Schon länger beschäftigt mich das Thema Faulheit. Faulheit ist unangenehm. Aber nicht weil es etwas schlimmes ist, sondern weil wir das Gefühl haben dass es nicht okay ist faul zu sein. Vielleicht ist es ein Drang mehr machen zu wollen – aber man weiß nicht was. Vielleicht ist es ein Wunsch nach Passion. Vielleicht ist es der drückende Gedanke, dass man unproduktiv ist und zu träge.
Das Ding ist – all das ist absolut okay. Wenn uns der Antrieb fehlt, wir uns verloren fühlen oder etwas traurig sind und uns deshalb oder aus welchen Gründen auch immer der Drang nach dem Nichtstun überkommt, sollten wir diesem Gefühl nachgeben. Wir wissen das. Also legen wir uns hin und wenige Momente später? Selbstzweifel. Ist es richtig dass ich gerade nichts tue und faul bin?
Vielleicht haben wir auch ein schlechtes Gewissen, weil Faulheit in unserer Gesellschaft als negativ bewertet wird. Im Grunde glaube ich daran nicht. Denn der Einzige, der mir die Erlaubnis dafür geben kann, dass es jetzt okay ist auf der Couch vor dem Fernseher zu lümmeln, ein wenig zu grübeln und nichts anderes tun als viel schlafen und atmen – das bin ich selbst. Das ist der Schlüssel.
Und mal so ganz nebenbei: Wenn wir nichts tun, ausruhen, uns den Schlaf gönnen den wir brauchen, dann bekommen wir sehr viel mehr auf die Reihe als es in dem Moment den Anschein macht.
Das ist alles leichter gesagt als getan. Ich kenne dieses Gefühl und all diese Zweifel und aus diesem Grund schreibe ich darüber. Trotzdem möchte ich euch ermutigen hinein zu spüren, wenn ihr dieses Gefühl habt zu faul zu sein. Was auch immer es sein mag und wo auch immer es herkommt – wenn du es jetzt brauchst oder willst, erlaube es dir. Du verdienst es faul zu sein!