Weiterentwicklung & unser altes ich

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Liebes 18-jährige ich,

ich könnte dir so viel sagen und du würdest doch nicht hören wollen. Du bist der freie Geist von uns beiden. Und der Sturkopf.
Du machst dein Ding, lebst, probierst, fällst dabei hin und stehst wieder auf. Und irgendwie kann ich nur anerkennend nicken, wenn ich daran denke wie du das machst. Auch wenn du ziemlich dumme Entscheidungen triffst und treffen wirst.

Manchmal erinnere ich mich an dich und frage mich, was aus dir geworden ist. Du bist so unsicher, so zerbrechlich, so einsam. Ich wünschte ich könnte dich bewahren. Und doch kann ich das nicht. Und ich will es nicht. Ich will, dass du all diese Fehler machst und zu der wirst die ich heute bin. Mach weiter mit dem was du machst. Fall hin, breche dir die Nase und steh immer wieder auf. Darin bist du nämlich besser als ich.

Heute geht es um unsere persönliche Weiterentwicklung. Veränderung ist wichtig für uns und doch ist sie nicht immer einfach anzunehmen. Wir ringen mit uns selbst und können uns nicht verstehen, haben kein Verständnis für unser „altes ich“, schämen uns, sind zu hart und kritisch. Dabei sollten wir uns genau dann einfach vergeben. Immer wieder.

Uns selbst danken und annehmen ist gar nicht so leicht. Manchmal blicken wir zurück und erkennen uns einfach nicht wieder.
„Was hast du dir dabei nur gedacht?“
„Konntest du das nicht einfach sein lassen?!“
„Denk doch nach bevor du so etwas sagst!“
Doch statt uns zu grämen sollten wir viel nachsichtiger mit uns selbst sein, einfach deshalb weil wir aus ganz bestimmten Gründen da sind wo wir nun eben sind. Und all die teils unangenehmen, inneren Kämpfe die wir deshalb mit uns selbst führen, werden uns eines Tages dienen. Wir werden uns stetig verändern und selbst wenn es eine positive Veränderung ist, bedeutet es nicht dass es leicht für uns ist sie anzunehmen.

Vergebung bedeutet nicht, dass wir unserem alten ich wohlwollend zu nicken als wollen wir ihm sagen: „schon okay, ich vergebe dir“. Damit ist es nicht getan. So funktioniert Vergebung nicht. All das wird wieder passieren. Und wieder. Weil wir Menschen sind. Und das Menschsein als solches mit all seinen Schwächen erfordert eine grundlegende, gutmütige Akzeptanz und Nachsicht. Wir sind nicht perfekt, keiner von uns. Und das ist gut so.

Manchmal wünschen wir uns einfach, dass andere verstehen was wir sagen und fühlen. Warum wir sind wie wir sind und in welche Richtung wir uns entwickeln. Wir wollen verstanden und akzeptiert werden. Doch im Grunde denke ich wollen wir uns einfach selbst verstehen, unseren eigenen Zuspruch.

Das hört sich alles immer so wahnsinnig sinnig an ,wenn man das liest und doch ist es so schwer in der Umsetzung. Aber Tatsache ist: wir machen Fehler. Jeder von uns. Krtitik ist gut, Selbstreflektion auch. Aber nicht ständig und nicht wenn es uns belastet. Schließlich können wir alles was bereits passiert ist ohnehin nicht mehr ändern, es ist passiert. Wir sollten uns nicht darauf konzentrieren was wir früher in unseren Augen alles falsch gemacht haben, sondern darauf was wir heute richtig machen.

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